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Serie Dr. med. Natur: Augentrost
Schon unsere Vorfahren setzten mit ihrem Erfahrungswissen auf die heilenden Kräfte von Arzneipflanzen. Längst sind viele davon mit wissenschaftlichen Methoden gut erforscht. Ob als Tee, Kapseln oder Salbe: Die bewährten Wirkstoffe erhalten Sie in geprüfter Qualität in der Apotheke. In dieser Ausgabe erfahren Sie mehr über Augentrost.
Herkunft
Die Wiesenpflanze ist in ganz Europa heimisch – zum Ärger vieler Landwirte. Sie entzieht den umstehenden Gräsern nämlich Mineralstoffe. Das macht das Gras weniger nahrhaft für das Weidevieh. Deshalb haben ihr die Bauern Namen gegeben wie Milchdieb, Wiesenwolf, Hungerblümli oder Gibinix.
Als Heilpflanze war Augentrost schon in der Antike bekannt. Der griechische Arzt Dioskurides erwähnte ihn bereits im 1. Jahrhundert nach Christus in seinen Schriften.
Botanik
Die Pflanzengattung Augentrost (Euphrasia) gehört zu den Lippenblütlerartigen. Es gibt schätzungsweise bis zu 350 Arten. Für medizinische Zwecke wird der „Gemeine Augentrost“ (Euphrasia officinalis) verwendet. Die Pflanzen werden bis zu 30 cm hoch. Sie wachsen nicht nur wild auf Wiesenflächen, sondern verschönern als Zierpflanzen auch Gärten. Weil ihr natürlicher Bestand stark zurückgeht, stehen sie auf der Roten Liste der gefährdeten Pflanzen. Die Blütezeit des Augentrosts ist bei uns zwischen Juli und September.
Verwendete Pflanzenteile
Getrocknete oder frische Stängel, Blätter und Blüten, die während der Blütezeit geerntet werden.
So wirkt Augentrost
Der Name verrät es schon: Augentrost hilft bei Augen- und Lidrandentzündungen wie etwa Bindehautentzündung. Aber auch müde Augen, geschwollene Lider, Brennen und vermehrte Tränenabsonderung sowie Gerstenkörner lassen sich mit Augentrost behandeln. Wissenschaftliche Analysen zeigen, dass Gerbstoffe und Iridoidglykoside für die straffende und entzündungshemmende Wirkung verantwortlich sind.
Darreichungsformen
Augenbäder oder -kompressen aus Augentrost sollte man nicht selbst herstellen. Für die empfindlichen Augen sollte der Pflanzenauszug nämlich filtriert und keimfrei sein. Produkte aus der Apotheke erfüllen diese Bedingungen – meist als Tropfen oder Salben. Augentrost wird aber auch in der Kosmetik verwendet, zum Beispiel in straffenden Augencremes.